Gebiet Dobertal
Das Dobertal ist ein typisches Frankenwaldtal. Der namensgebende Bach, die Dober, entspringt nördlich des Grünen Bandes in Thüringen und mündet etwa 10 km südlich der Landesgrenze zu Bayern in die Kremnitz. Sie fließt in Nord-Süd-Richtung in einem engen Tal, das nur einmal bei Tschirn von einer Querstraße unterbrochen ist.

Der südliche Teil des Dobertals ist als Naturschutzgebiet nach Europäischem Recht ausgewiesen (FFH-Gebiet). Die jahrhundertelange Mähnutzung der nährstoffarmen Wiesen hat zu einer erstaunlichen Artenvielfalt geführt. Der Bach sorgt für Feuchtigkeit, sodass z.B. Bärwurz, Orchideen, seltene Libellen und über 20 Schmetterlingsarten dort leben können. Mit dem Vorkommen von insgesamt 95 gefährdeten Tier- und Pflanzenarten ist das Dobertal damit ein Schwerpunkt für die Artenvielfalt in Oberfranken.
Umsetzung Dobertal

Geplant ist, insgesamt etwa 30 ha im Dobertal mit öffentlicher Förderung zu erwerben oder langfristig zu pachten. Diese Flächen werden dann ausschließlich und dauerhaft für Zwecke des Naturschutzes verwendet.
Die Stiftung arbeitet mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern e.V., Kreisgruppe Kronach und mit örtlichen Flächeneigentümern, Bewirtschaftern und Jägern zusammen. Keiner soll im Ergebnis durch das Projekt spürbare Nachteile haben; vielmehr sollen die Landnutzer durch langfristige Verträge und angemessene Pachten eine verlässliche Kalkulationsgrundlage bekommen.
Die Teilnahme am Projekt „Dobertal“ ist für jeden Flächeneigentümer und jeden Bewirtschafter freiwillig.
Ziele Dobertal

Trotz seiner Abgeschiedenheit ist auch das Landschaftsbild des Dobertals bedroht (z.B. durch Fichtenriegel oder intensivierte Nutzung). Ein wesentliches Ziel des Projekts ist daher, die historische landwirtschaftliche Nutzung des Dobertals wieder zu beleben. Vor allem die Fichtenriegel sollen wieder der früheren landwirtschaftlichen Nutzung weichen.
Dadurch soll auch ein Biotopverbund zwischen dem FFH-Gebiet und dem Grünen Band an der ehemaligen Zonengrenze entstehen.
Der Erfolg der Landschaftspflege-Maßnahmen wird am Ende des Projekts durch ein Monitoring ausgewählter Zielarten überprüft.
Information

Das Projekt läuft von 2022 bis 2024; die Gebietskulisse umfasst etwa 100 ha. Die Stiftung vergibt erworbene oder gepachtete Flächen langfristig an örtliche Landwirte, die sie im Gegenzug auch im Sinne des Naturschutzes bewirtschaften. Nach dem Projektende betreut die Stiftung die Projektflächen dauerhaft weiter.
Die fachliche Leitung des Projekts liegt bei der Ökologische Bildungsstätte Oberfranken Wasserschloss Mitwitz e.V. , Herrn Dr. Florian Wagner und Frau Annika Lange.
Die Naturschutzbehörden des Landkreises Kronach und der Regierung von Oberfranken unterstützen das Vorhaben. Der Bayerische Naturschutzfonds fördert das Projekt finanziell aus Mitteln der Glücksspirale, vor allem die Sicherung der Flächen und das Projektmanagement.